11 Schritte Anleitung: Wie Sie die Veränderungsenergie aus der Corona Krise schnellstmöglich verpuffen lassen

17 Aug 2023 | Unternehmen

Die Corona-Pandemie hat ausnahmslos allen viel abverlangt: Einzelpersonen, Unternehmen, Gesellschaften. Ein vollkommen neuer Kontext führte zur Notwendigkeit vieles – teilweise radikal – verändern zu müssen. Mit den Veränderungen entstanden neue Möglichkeitsräume und eine Energie, die vieles, das zuvor unveränderbar schien, in Bewegung gebracht hat. Aber wer will schon Veränderung? Hier eine Anleitung, wie Sie als Unternehmen diese Energie schnellstmöglich wieder verpuffen lassen.

1. Holen Sie jedenfalls alle Mitarbeiter*innen zurück ins Büro!

Jetzt, wo alles wieder geöffnet ist, kann mensch doch nicht mehr darauf vertrauen, dass gearbeitet wird. Alle werden garantiert nurmehr in Cafés sitzen, Freund*innen treffen, feiern gehen und sich nicht dafür entscheiden zu arbeiten. Also schnell schnell, alle zurück in die 4 Wände des Unternehmens. Präsenz ist alles was zählt.

2. Vertrauen Sie niemandem!  

Nachdem alle Mitarbeiter*innen wieder ihren angestammten Arbeitsplatz eingenommen haben, kann auch endlich wieder kontrolliert werden, wie gut und was wirklich gearbeitet wird. Schnell aufholen, was an Kontrolle unmöglich war während der Pandemie! Am besten gleich mit Überwachsungsvideos und minutengenauer Nachkontrolle, bloß niemandem vertrauen!

3. Setzen Sie ausschließlich auf die Gleichheit der Bedingungen!

Ganz egal was sie tun, gehen Sie bloß nicht auf die individuellen Bedürfnisse der Menschen ein. Ist ja auch viel zu anstrengend, schließlich sind Ihre Mitarbeiter*innen dazu da Ihnen zu dienen und sollen selbst zusehen, wie es ihnen gelingt. Wo kommen wir denn da hin, wenn jede*r kommt und geht wie es passt, nur weil da ne Familie ist.

4. Radieren Sie jede Form individueller Herangehensweisen aus!

Es gibt immer nur einen Weg, der richtig ist! Natürlich, also unterbinden Sie jegliche Innovationen und geben Sie genau vor, wie die Probleme gelöst werden sollen. Selbstorganisationskompetenz führt am Ende nur zu Kontrollverlust.

5. Ignorieren Sie die neuerlichen Veränderungen!

Nachdem es schon so super funktioniert hat alle ins Homeoffice zu verfrachten, ohne dass Sie eine Begleitung brauchten, dann geht es umgekehrt genauso. Also alle rein ins Büro, das funktioniert. Schließlich ist das ja das Normal und nicht der Pandemiezustand. Wer braucht da schon Unterstützung? Das machen die Mitarbeiter*innen schon. Ging ja vorher auch.

6. Etablieren Sie die alten Hierarchien starrer als jemals zuvor!

Nicht, dass hier eine Expert*innenorganisation entsteht, Kontrolle braucht Hierarchie, das schafft Sicherheit und reduziert Risiken. Die Mitarbeiter*innen führen aus, die Manager*innen denken. So und nicht anders. Blockieren Sie jedes Selbstverantwortliche Handeln Ihrer Mitarbeiter*innen.

7. Verlangen Sie jedenfalls auch das Arbeiten bei Krankheit!

Wie praktisch, dass der Präsentismus eh schon Einzug gehalten hat, zuhause arbeiten mit Schnupfen war leicht, also bitte das gleiche auch im Büro. Ich meine: wo kommen wir denn da hin, wenn wir nur noch arbeiten, wenn wir uns rundum gesund fühlen?

8. Nutzen Sie auf keinen Fall die neu erworbenen Kompetenzen!

Ganz ehrlich: das reicht doch jetzt mal mit all den Videokonferenz-Tools und wer braucht schon diese pingelige Hygiene und das ständige aufeinander Acht geben, das kostet alles zu viel, also sofort sämtliche Lizenzen einstampfen und Regeln erlassen. Am besten einfach so tun, als wäre das alles nie Teil der Arbeit gewesen!

9. Holen Sie sofort alles auf, was Sie verpasst haben!

3 Jahre haben kaum Veranstaltungen, Klausuren, Teambuildings und Fortbildungen stattgefunden. Das gehört aufgeholt! Das Jahr hat 12 Monate, 6 davon wärmer, also ab sofort kein Sommerurlaub mehr. Die Zeit will effizient genutzt werden, die To Do Liste muss erfüllt werden!

10. Verbannen Sie Online-Meetings! Dienstreisen Ahoi!

Wir sind doch alle genervt vom ständigen online in Meetings hocken. Also alles wieder auf Anfang, insbesondere bei Meetings in weit entfernten Ländern. Schließlich ist das was feines, neue Länder, Hotels, gutes Versorgung. Wer glaubt schon an die Klimakrise, das Reisen ist das neue Freiheitsgefühl!

11. Sehen Sie zu, dass alle immer eng aufeinander hocken!

Man war das anstrengend. Weniger Menschen in einem Raum, Plexiglas-Scheiben, Kontrollierter Einlass und mühsame Terminvergabe. Wer braucht das schon? Ging schließlich auch ohne gut, also: Lassen Sie sofort alle Sicherheitsvorkehrungen fallen und nutzen Sie jede freie Ecke für einen Arbeitsplatz aus. Dann muss im Winter auch weniger geheizt werden.

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Wenn Sie sich diese Tipps zu Herzen nehmen, garantiere ich Ihnen, dass alle Veränderungsenergie wieder einfriert. Dass dies Ihrem Erfolg nicht zuträglich ist steht auf einem anderen Blatt. Aber darum geht es hier ja grad auch nicht 😉 

Sollten Sie doch eher Lust dazu bekommen die Veränderungen der letzten Jahre als Startpunkt für noch mehr Entwicklung im positiven und strategisch sinnvollen Sinne AUF IHRE ART zu nutzen, melden Sie sich gerne bei mir. Eine Mini-Prozessberatung mit Lösungsfokus basierend auf Ihren konkreten Erfahrungen wäre hier wohl genau das Richtige für Sie. (Unverbindlich gerne jederzeit anfragen)

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