5 Schritte, um Dich in schiachen Momenten zu stärken

12 Feb 2024 | Allgemein

Ich weiß ja nicht, wie es Dir geht, aber ich erlebe immer wieder Dinge, die mich aus der Bahn werfen. Manchmal sind es größere Dinge – eine Trennung, eine Enttäuschung, eine Diagnose, eine konkrete Bedrohung – und manchmal sind es kleine Dinge, Dich ich gar nicht immer konkret bestimmen kann. Im Verlauf meines Lebens habe ich schon viele solcher Situationen im Großen wie im Kleinen durchgemacht. Und ich habe für mich herausgefunden, wie ich am besten durch diese Situationen komme und auch wieder aus ihnen heraus. In diesem Artikel gebe ich Dir meine 5 Schritte mit, die mir und mittlerweile auch einigen anderen helfen, wenn Situationen aufkommen, in denen die Emotionen übersprudeln.

Schritt 1: Wasser Marsch!

Lass Deinen Tränen freien Lauf, denn das ist sinnvoll, Dein autonomes Nervensystem versucht Dir hier zu helfen. Weinen beruhigt Dich hormonell und hilft Dir wieder klar denken zu können.

Wie das helfen soll? Ganz einfach: Aus einem biochemischen Blickwinkel betrachtet, unterscheidet sich die Tränenflüssigkeit, wenn sie als emotionale Reaktion aufkommt, von anderen (z. B. bei Reizung oder einfach, um das Auge feucht zu halten). Sie enthält zusätzlich u. a. Stresshormone, die dadurch aus dem Körper entfernt werden. Auf diese Weise kann das Weinen dazu beitragen, Emotionen zu regulieren. Zudem werden hier Endorphine freigesetzt. Diese körpereigenen Substanzen wirken schmerzlindernd und stimmungsaufhellend. Weinen ist also durchaus sinnvoll. Diese Begründung ist evtl. insbesondere für jene interessant, die aufgewachsen sind mit: „Heul nicht, das bringt doch nix.“ Es bringt sehr wohl was. Unser kluger Körper hilft uns in dieser Situation, unser System wieder in ein Gleichgewicht zu bringen. Übrigens, funktioniert das nicht nur bei negativen Situationen, sondern auch bei allen anderen Emotionen, wie bspw. Freude. Eben immer dann, wenn es „überschäumt“.

Schritt 2: Sei gut zu Dir!

Nimm Dich selbst in den Arm und sei für Dich da. Auch während Du weinst, auch während Du wütend oder verzweifelt bist. Du kannst darauf vertrauen, dass Dein System – also Körper, Nerven usw. – einen sehr guten Grund hat, warum Du gerade diese Reaktion hast.

Das mag vielleicht nicht sinnvoll erscheien oder logisch nachvollziehbar. Aber Du kannst Dir sicher sein, Dein Körper sorgt gerade gut für Dich (siehe Schritt 1). Also sei lieb zu Dir. In solchen Situationen kannst Du Dir bspw. das folgende bewusst machen:

  • „Ich habe in jedem Moment mein Bestes gegeben.“
  • „Meine Gefühle sind O.K., es darf mir schlecht gehen.“
  • „Ich bin wunderbar“
  • „Jetzt geht es mir schlecht, aber das stehe ich durch.“
  • „Ich habe schon so vieles geschafft. Das hier schaffe ich auch.“
  • „Ich bin nicht allein“
  • „Es wird mir wieder gut gehen.“

Diese Liste kannst Du gerne weiter ergänzen. Du brauchst Dich so sehr in dieser Situation, also sei für Dich da. Übrigens: Das gilt nicht nur in solchen schlimmen Momenten. Wir sollten uns immer der*die beste Freund*in und gut zu uns sein. 😉

Schritt 3: DU entscheidest, wann der Moment endet

Du spürst den Zeitpunkt, an dem „es“ wieder aufhören darf. Irgendwann versiegen die Tränen und alles fühlt sich leer an. So ist es zumindest bei mir. Eine große Erschöpfung ist spürbar und mein Körper atmet spürbar und wortwörtlich durch. Das ist der Zeitpunkt, an dem Du spätestens wieder aus dem Loch hinauskrabbeln kannst.

Halte Dir dabei immer vor Augen: Du entscheidest, wann der Zeitpunkt ist. Bei mir ist es ganz unterschiedlich. Das eine Mal sitze ich noch eine Weile in eine Decke eingekuschelt da und schaue in die Ferne. Ein anderes Mal werde ich direkt aktiv. Das kann ganz unterschiedlich sein. Mache das, was Du benötigst, um von der Gefühlsregulation wieder in einen aktiven Modus zu kommen. Klar, dass das nicht sofort geht. Nimm Dir die Zeit, die Du benötigst. Aber werde aktiv, bevor Du Dich komplett im Mauseloch eingenistet hast. Denn Du entscheidest. Was für diesen Übergang hilft: schüttel Dich wie ein nasser Hund. Damit aktivierst Du Deine Muskeln, setzt Glückshormone frei, aktivierst Deine sensorische Wahrnehmung von Dir im Jetzt, im Raum und baust Stress ab. Super, oder? Alles nur durch Schütteln.

Schritt 4: Mach Dich groooß!

Unser Körper reagiert auf unsere innere Haltung und umgekehrt. Das kannst Du gerne selbst einmal ausprobieren. Eine Übung, die ich von meiner lieben Kollegin Birgit Kriener habe, hilft dabei gut:

  • Stell Dich hin und lass Dich so richtig zusammensacken. Kopf runter, schlaffe Schultern, Blick zum Boden, das Kinn eingerollt. Und nun versuch einmal mit voller Überzeugung zu sagen: Ich bin großartig und mir geht es spitze!
  • Dann stelle Dich gerade hin, aufrechte Körperhaltung, Kinn nach vorn gestreckt, Blick geradeaus, Schultern zurück, Hände in den Hüften und sage noch mal mit voller Überzeugung: Ich bin großartig und mir geht es spitze! Und gleich danach versuche zu sagen: Mir geht es so, so, so schlecht, ich bin so klein und unbedeutend.

Na, wie spürt sich das an? Merkst Du, wie sehr unsere Stimme, unsere Stimmung und unsere Körperhaltung zusammenspielen mit unseren Emotionen?

Das kannst Du für Dich nutzen, wenn Du gerade durch einen so miesen Moment gehst. Und zwar wie folgt, mit einer meiner Lieblingsposen: Hände in die Hüften, wie eine Kapitänin mit hochgerecktem Kinn 1-2 min. in die Ferne schauen. Dabei ganz tief durchatmen, am Besten sogar an einem offenen Fenster. Und vielleicht stiehlt sich dabei sogar ein Lächeln auf Deine Züge. Lass es zu. Das tut Dir gut.

Schritt 5: Muntere Dich auf und tu Dir Gutes

Sei Dir selbst Dein*e best*e Freund*in. Generell immer, aber insbesondere jetzt. Du hast gerade ganz viel Kraft aufgewendet, damit Du aus einer schwierigen Situation wieder herauskommst. Und das hast Du allein geschafft. Also sei Dir sicher, Du hast es verdienst, wenn Du Dir jetzt etwas Gutes tust.

Gönn Dir, was Dir guttut: Bock auf Eis? Go for it! Bock zu tanzen? Go for it! Bock auf Rennen? Go for it! Bock auf Boxen, Schreien, wild hüpfen? Go. For. It.! Auch in einer sch**** Zeit darfst Du Glücksmomente genießen. Gerade dann, denn nur so kannst Du Dich wieder besser fühlen. Also mache, was auch immer Dir guttut. Ganz egal, wie verrückt es scheint. Hör auf Dein Bauchgefühl. Und was garantiert immer hilft: Lachen! Denn Lachen setzt Glückshormone frei, reduziert Stress, verbessert die Durchblutung, entspannt die Muskulatur, stärkt das Immunsystem und verbessert die Atmung. Also rein körperlich gedacht. Außerdem macht es Spaß. Und auch den darfst Du jetzt haben, trotzdem es Dir gerade noch schlecht ging. Es gibt keine Stillhalte-Frist zwischen Stimmungen. Tu das, was Dir guttut. Immer.

Übrigens geht das alles auch ohne schiache Momente

All diese Schritte kannst Du natürlich auch unabhängig voneinander nach Lust und Laune in Deinen Tag einbauen. So mache ich es zumindest. Insbesondere die Arbeit mit dem Körper ist sehr, sehr wirkungsvoll. In meinen Coachings und Trainings arbeite ich sehr gerne mit Embodiment-Methoden. Da kann das Unterbewusstsein gleich eingebunden werden in den Entwicklungsprozess und die Wirkung ist wirklich phänomenal. Ich liebe Körperarbeit. Falls Du Lust hast, das mal auszuprobieren, dann buche gerne ein ganz unverbindliches Erstgespräch (ganz ohne versteckte Verkaufsstrategien, versprochen).

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